Die Vroni in China |
Mittwoch, 17. März 2010
Hangzhou - Hongkong
vroni_lu, 19:36h
Zurück aus dem Südwesten des Landes und wieder in Hangzhou hieß es erst einmal Zelte abbauen. Konkret bedeutet das: Gepäck aus der Wohnung holen, Pakete nach Deutschland schicken (Zwei kleine Päckchen mit insgesamt 12 kg. Tüdeldüdüü, in nem halben Jahr kann sich schon ganz schön viel ansammeln. Hoffentlich kommt alles gut zu Hause an...), sich noch einmal mit ein paar Freunden treffen, um Adressen auszutauschen und bye-bye zu sagen. Es waren noch ein paar schöne letzte Tage in Hangzhou mit Besuchen im Teehaus, in uigurischen Restaurants, in denen es echt super Essen gibt oder in Massagesalons, wo wir von oben bis unten für „nen Appel und ein Ei“ durchgeknetet wurden. Falko hat auf die letzten Tage auch noch ein paar Kollegen und ein paar Freunde von mir kennengelernt, die langsam wieder an die Uni zurückgekehrt sind, weil das neue Semester an der Zheda bereits am 1. März wieder begonnen hat. Zum Glück war das Wetter mehr als bescheiden – d.h. Dauerregen bei ca. 5-10 Grad – sodass mir der Abschied von Hangzhou nicht ganz so schwer gefallen ist. Außerdem stand ja auch das nächste Abenteuer sozusagen vor der Tür: HONGKONG
Vorher sollten wir bei einem kleinen Abstecher nach Shenzhen allerdings noch einmal erfahren, was chinesische Gastfreundschaft bedeutet. Dort haben uns die Eltern von Tao, die ich bereits im Oktober besucht hatte, und deren Bekannte vom Flughafen abgeholt. Danach wurden wir zum Morgentee, einem typisch kantonesischem „Brunch“ eingeladen, wo wir das Beste der südchinesischen Küche vorgesetzt bekamen: verschiedenste Teigtaschen, Nudeln, Hühnerfüße, Frühlingsrollen und natürlich Tee. Bei einem Abstecher nach Hause gab es noch etwas Tee zu trinken, was man sich nicht so wie bei uns zu Hause vorstellen darf. Sowohl die Zubereitung als auch der Genuss des Tees werden regelrecht zelebriert. Wir durften im Rahmen der beeindruckenden Zeremonie zwei hervorragende Tees verköstigen. Anschließend haben sie uns noch einen Fahrer organisiert, der uns nach einigen Umwegen direkt vor die Haustür des Hostels gebracht hat. Dies war angesichts unseres Gepäcks eine Wahnsinnserleichterung. Insbesondere dafür, aber auch für die schönen, doch leider viel zu kurzen, gemeinsamen Stunden möchten wir uns hier ganz herzlich bedanken. Wir freuen uns schon sehr, wenn wir unsere Gastgeber in Deutschland begrüßen dürfen und wir uns für diesen unvergesslichen Nachmittag revanchieren können. Dank Fahrservice sind wir dann ohne Luft zu holen direkt inmitten des Tollhauses Hongkong angekommen. Diese Stadt ist echt verrückt. Shanghai war beeindruckend, Peking faszinierend, aber Hongkong topt alles. So viele Menschen, Häuser, Lichter, Autos und Geschäfte auf so engem Raum, man kann sich das eigentlich kaum vorstellen. Wobei wir gestehen müssen, dass wir uns während unserer Fahrt von Shenzhen nach Hongkong anfangs gewundert haben, wo sich denn der ganze Hochhausdschungel versteckt hält. Kommt man nämlich von Festlandchina aus in die Stadt, sieht man zunächst einmal vor allem grüne Hügel. Je weiter wir dann aber Richtung Kowloon, wo sich auch unser Hostel befand, vorgedrungen sind, umso dichter und höher wurde die Bebauung und als wir dann abends gegen sechs Uhr schließlich angekommen sind, waren wir mittendrin statt nur dabei. Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir uns auch gleich ins Getümmel in den Straßen um unser 5-qm-Zimmerchen gestürzt. Dass es ziemlich schwül war, da Hongkong schon subtropisch liegt, hat uns ganz und gar nicht gestört. Im Gegenteil: Die 26 Grad am Abend fanden wir nach den kalten Temperaturen, mit denen wir auf Festlandchina überwiegend konfrontiert wurden, ausgesprochen angenehm :-) Schon bei unserem ersten Spaziergang und in den darauf folgenden Tagen fiel uns auf, dass in Hongkong vieles anders läuft als im Rest von China und dass sich der Einfluss der ehemaligen britischen Kolonialherren auch heute noch bemerkbar macht. Am auffälligsten ist, dass die Autos auf der „falschen“ Seite fahren. In Hongkong herrscht nicht wie auf Festlandchina Rechtsverkehr, sondern Linksverkehr, was schon mal eine gute Einstimmung auf Australien war. Außerdem bleiben die meisten Leute bei einer roten Ampel stehen. Das ist uns aufgefallen, als wir plötzlich die einzigen waren, die trotz Kirschgrün die Straße überqueren wollten. Und: Die Menschen versuchen, direkten Körperkontakt zu vermeiden, was zur Folge hat, dass nicht mehr so viel gedrängelt wird und sich die Leute entschuldigen, wenn sie einen anrempeln. Wenn eine U-Bahn einfährt, steigen die einen zuerst aus und dann die anderen ein und es ist nicht so, dass alle gleichzeitig rein und raus wollen. Leider haben die Briten auch die Hongkonger Küche beeinflusst, was nicht unbedingt positive Auswirkungen hatte. Da wir ganz verwöhnt vom Festland nach Hongkong gekommen sind, war unser erstes kulinarisches Erlebnis in Hongkong eine ziemliche Enttäuschung. Aber mei, man gewöhnt sich an alles. Dafür haben wir viele andere Erlebnisse gemacht: einen Ausflug an den Strand, eine Wanderung um den Peak (die höchste „Erhebung“ Hongkongs) mit einem wunderbaren Blick auf die nächtliche Stadt, Einkaufsbummel auf den vielen Märkten, über die man zwangsläufig immer wieder stolpert usw. Was wir wahrscheinlich nie vergessen werden, war die Symphony of Lights: eine wie verrückt blinkende Skyline, die mal mehr mal weniger auf die Musik im Hintergrund abgestimmt war. Man muss dieses Spektakel mit eigenen Augen gesehen haben, sonst kann man sich's nicht vorstellen. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2010.04.05, 13:10 status
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