Die Vroni in China
Montag, 28. Dezember 2009
Weihnachten in China – 28.12.2009
Hallo ihr Lieben,

wie ihr seht, habe ich mein erstes Weihnachtsfest in der Ferne, weit weg von meiner Familie und meinen Freunden, in einer ganz anderen Kultur gut überlebt :-) Und ich muss sagen, es war nicht einmal so schlecht. Klar hab ich meine Lieben vermisst. Und klar war es nicht so wie zu Hause. Aber ich hätte es mir schlimmer vorgestellt.

Wir, also Anna, Chris, Thomas, Ida, Rodrigo (alles Sinologiestudenten), Steffi, Matze (beide Architekturpraktikanten) und ich, haben auch das Beste daraus gemacht. Eigentlich wollten wir ja an Heilig Abend gerne in einen Gottesdienst gehen. Obwohl wir schon am Wochenende mit der Suche nach Informationen darüber begonnen hatten, haben wir leider nichts rausgefunden. Das fand ich schon sehr schade, weil für mich eine Christmette einfach zu Weihnachten gehört. Und gerade in der Ferne wäre das recht schön gewesen. Aber mei, nächstes Jahr dann halt wieder. Hier in China gibt es eben nicht sooo viele Christen.
Wir haben uns dafür etwas anderes einfallen lassen, um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen: Um sechs Uhr abends haben wir uns alle im Myth Cafe getroffen. In diesem Restaurant gibt es Gerichte aus aller Welt, unter anderem auch aus Deutschland. Auf der Karte stehen zum Beispiel Wiener Schnitzel, Bratwürste, Gulasch und Fleischpflanzerln. Außerdem gibt’s Erdinger Weißbier. Wir haben uns also einfach kulinarisch ein paar Erinnerungen an zu Hause geholt.
Ich hab mir zum Beispiel die Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelbrei ausgesucht. Die Würste waren richtig lecker, Sauerkraut und Kartoffelbrei auch noch ok :-)
Nach dem Essen haben wir Schrottwichteln gemacht. Das war witzig. Verschenkt wurden zum Beispiel eine Gesichts-/Atemmaske (oder wie das Ding heißt) in Tarn- oder Raubtiermuster – man weiß es nicht so genau – und eine Schlafmaske von Hello Kitty. Die hat der Chris bekommen, der Hello Kitty ja gar nicht mag :-) Das Schrottwichteln war ganz lustig. Ich hab auch noch ein paar Weihnachtsgedichte und -geschichten mitgebracht, von denen wir zwei gelesen haben. Das war ebenfalls recht witzig, weil ich natürlich keine ruhigen und besinnlichen Texte ausgesucht hab, sondern schon welche zum Lachen.
Die Stimmung war allgemein recht gut. Vielleicht lag das auch an dem Verdauungsschnaps, den wir uns nach dem Essen bestellt haben, um auf Weihnachten anzustoßen. Wir wollten ja eigentlich nur ein kleines Gläschen Brandy. Was wir im Endeffekt vor uns stehen hatten, war ein Wasserglas voll davon. Naja, wir fanden das dann auch nicht sooo schlimm :-)
Nach unserem „Weihnachtsdinner“ ging`s dann noch ab in den Joy Luck Club. Dort haben wir einige andere bekannte Gesichter getroffen wie zum Beispiel Allie und Nan Nan. Die beiden studieren Germanistik am Institut für Deutschlandstudien. Ein paar andere Leute, die man mittlerweile vom Weggehen her kennt, waren auch noch da. Die Bar war schön weihnachtlich-kitschig geschmückt, eine Band hat ab und zu mal ein amerikanisches Weihnachtslied gespielt und die Ausländer sind alle mit Weihnachtsmannmützen rumgelaufen. War richtig schön!

Dafür waren der 1. und 2. Weihnachtsfeiertag nicht so toll. Ich musste meinen Unterricht für die nächsten zwei Wochen vorbereiten, was ich auch fast geschafft habe. Zum Glück, jetzt kann ich die Zeit mit Mama, Papa und Meli besser genießen :-) Am Freitagabend war ich zuerst mit Matze unterwegs. Wir waren beim Essen, bei der Massage und beim Bier trinken. Es gibt nämlich tatsächlich ein Cafe, in dem Mönchshofsbier verkauft wird. Ich frage mich, wie das dorthin gekommen ist :-) Später bin ich mit Ben ins Coco. Dort war ziemlich viel los, aber es war trotzdem ganz gut und wir haben unseren Platz auf der Tanzfläche erfolgreich verteidigt.

Jaja, und jetzt sind meine Eltern und die Meli auch schon hier in China! Gestern Vormittag hab ich sie vom Shanghaier Flughafen abgeholt. Ich hab mich so gefreut, sie wieder zu sehen! Aber ich glaube, sie sind noch ganz schön kaputt vom Flug und der Fahrt nach Hangzhou. Die hat sich auch nochmal etwas gezogen, weil wir ne gute Stunde auf den Bus warten mussten und dann nochmal drei Stunden unterwegs waren. Letztendlich waren die Drei dann erst um halb vier oder so auf ihrem Zimmer. Ich habe für meinen Besuch ein schönes Hotel direkt gegenüber meiner Wohnung organisiert. Meine Bude ist zwar nicht klein, aber zu viert wäre es dann doch ein bisschen eng geworden. Das Hotel passt perfekt, weil es gleich auf der anderen Straßenseite liegt.
Gestern waren wir nur noch beim Essen und haben keine großen Ausflüge mehr unternommen. Aber wir haben eine verspätete Bescherung veranstaltet! Mit Geschenken, Weihnachtsplätzchen und Glühwein von zu Hause! Das fand ich super :-)

Außerdem haben meine drei Besucher etwas Schnee aus Deutschland mit nach China gebracht. Gestern hat es vormittags und nachmittags geschneit und weil es zurzeit recht kalt ist, bleibt der Schnee sogar liegen. Die Studenten auf dem Campus waren ganz begeistert, sind mit ihren Kameras spazieren gegangen und haben Fotos gemacht. Ich glaube, dass es hier in Hangzhou nur selten mal schneit. Außerdem stehen jetzt ganz viele, zum Teil echt witzige Schneemänner auf dem ganzen Campus verteilt herum :-)


Übrigens: Bei den Bildern gibts einige Fotos zu meinem Hangzhouer Weihnachten.

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Mittwoch, 23. Dezember 2009
Die Weihnachtszeit...
...in China ist einfach nicht so wie zu Hause.

Und schlägt vor allem ein bisschen auf`s Gemüt. Man wird sentimental und bekommt etwas Heimweh. Zumindest geht es mir in den letzten Tagen so. Ich bin mal gespannt, wie Heilig Abend wird...

Ein bisschen in Weihnachtsstimmung bin ich trotzdem gekommen. Auf dem Christkindlmarkt in Shanghai war es super. Außerdem gab es letztes Wochenende eine Weihnachtsfeier des Instituts für Deutschlandstudien und ich war zu einem Weihnachtstee- und Weihnachtsplätzchennachmittag bei einer Kollegin eingeladen. Die Studenten haben ein kleines Programm zusammengestellt, Weihnachtslieder gesungen und Glühwein ausgeschenkt. Der war wirklich lecker :-)

Mit meinen Studenten habe ich im Unterricht auch Weihnachtslieder gesungen: O Tannenbaum und Stille Nacht. Einige haben mir ganz liebe Weihnachtskarten geschenkt. Das hat mich wirklich gefreut.
Eine Studentin hat sogar eine deutsche Weihnachtskarte hier in China gefunden! Auf der steht nicht "Merry Christmas", sondern "Frohe Weihnachten". Das ist wirklich eine Rarität hier :-)
Heute Abend haben mich einige Studenten aus meinem Kurs ebenfalls überrascht: Kurz vor der Pause haben sie plötzlich über zwei Tischreihen verteilt einige Blätter in die Höhe gehalten, auf denen ebenfalls "Frohe Weihnachten!" stand. Ich muss gestehen, dass ich wirklich überrascht war!
Morgen veranstalten meine Kollegin und ich mit unseren Intensivkursstudenten eine kleine Feier und gehen mit ihnen danach zum Mittagessen. Darauf freu ich mich schon.

Für Heilig Abend ist auch schon etwas geplant: Ich treff mich mit vier anderen Austauschstudenten und Praktikanten (Anna, Chris, Steffi und Matze). Wir wollen erst in die Kirche gehen, wobei wir bisher noch nicht so richtig herausgefunden haben, wann genau eine Christmette oder so etwas ähnliches stattfindet. Aber wir haben ja noch Zeit...
Danach oder davor gehen wir essen, und zwar in ein Restaurant, in dem es auch deutsches Essen und Erdinger Weißbier gibt :-) Vielleicht machen wir Schrottwichteln statt Bescherung und später ziehen wir noch in eine Kneipe weiter. Das könnte ganz lustig werden...

... aber bestimmt kein Ersatz für Weihnachten daheim.
Naja, aber ich hab es ja gut. Am Sonntag kommen Mama, Papa und Meli in Shanghai an und besuchen mich für zwei Wochen! Das wird bestimmt super! Ich hab mir schon überlegt, was wir hier alles machen werden. Ich freu mich :-)

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Letzte Aktualisierung: 2010.04.05, 13:10
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